Donnerstag, 20. November 2008

Meine Bank

Heute lege ich offen, wie ich als kleiner Blogger auf die Finanzkrise reagiere. Weil ich kein grosses Vermögen, sondern einige Schulden habe, ist das nicht spektakulär. Als Schuldner hat man in diesen Tagen wenig zu verlieren.

Im Gegenteil: Die Schuldzinsen sinken rapide. Vor zwei Tagen erst habe ich meine variable Hypothek, für die ich bisher 3,35 Prozent Zinsen zahlen musste, umgewandelte: In eine Libor-Hypothek. Bezugsgrösse ist der Ein-Monatssatz, der sich auf dem Interbankenmarkt in London (Libor) bildet. Auf diesen Ein-Monatssatz schlägt meine Hausbank, die Credit Suisse, ihre Marge von 0,75 Prozent. Solange der Einmonatslibor knapp über 1 Prozent beträgt wie gerade jetzt, zahle ich weniger als 2 Prozent Schuldzinsen. Zur Zeit sind es 1,85 Prozent, um genau zu sein. Das doch sehr günstig - wenn nicht fast gratis.

Der erste Haken: Dieser 1-Monats-Libor ist exrem volatil, er ändert von Monat zu Monat. Aber für die nahe Zukunft habe bin keine Angst. Soeben gab die Nationalbank bekannt, dass sie ihren Leitzins - den Drei-Montas-Libor -um 1 volles Prozent auf 1 Prozent senken will. Und weil die Nationalbank in den letzten Wochen den Leitzins nicht nur als Ziel formuliert, sondern auch tatsächlich umgesetzt hat, gehe ich davon aus, dass meine Libor-Hypozinsen in nächster Zeit eher nochmals sinken . Womit ich als Schuldner auch künftig weniger als 2 Prozent Schuldzinsen zahlen müsste.

Der zweite Haken: Ich musste mich für drei Jahre verpflichten. Aber auch diesbezüglich habe ich wenig Angst: Falls die Libor-Zinsen steigen sollten, was im nächsten halben Jahr eher nicht der Fall sein wird, kann ich meine Libor-Hypothek innert eines Monats in eine Festhypothek umwandeln. Zur zeit käme ich mit etwa 3 Prozent weg. Ebenfalls sehr günstig also.


Neben meinen Schulden halte ich einige wenige ausgewählte Aktien. Zum Beispiel 100 der UBS, die ich am 30. Mai für Fr. 25.30 das Stück gekauft habe. Das war's. I habe keine einzige hinzu gekauft, auch wenn solche heute für elf Franken das Stück zu haben wären.

Aber ich habe auch kein Stück verkauft. Ich bin ja nur ein Kleinaktionär, der die UBS zudem als Steuerzahler stützt. Ich bin kein Grossaktionär und UBS-Verwaltungsrat, der "seiner" Bank einfach so davon rennt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sie brauchen sich wirklich nicht vor einiger baldigen Zinserhöhung zu fürchten, im Gegenteil, man kopiert nun das japanische Modell, das heisst ein Bankensystem ohne Sparen. Leider kopiert man damit auch die negativen Folgen des japanischen Systems, aber hey, darunter leidet ja bloss die gewöhnliche Bevölkerung!